»Der intelligenteste Mann, den ich kenne«

So beschrieb ein katalanischer Schriftsteller den Spanier Eugeni Xammer, der heute zu den bedeutendsten Journalisten des 20. Jahrhunderts zählt. Xammer hatte aber wohl auch journalistisches Glück, als ihn eine Tageszeitung aus Barcelona im Herbst 1922 nach Berlin schickte. Denn Deutschland erlebte in den folgenden Monaten eine Zeit, die heute noch fassungslos macht – die Finanzstrukturen des Landes brachen zusammen und die Mark wurde zu einem wertlosen Blatt Papier. 1923 war es für einen Journalisten vermutlich der brisanteste Ort der Welt.

Weniger brisant und vielmehr desaströs war diese Zeit für die Bürger Deutschlands. Xammer berichtete im Februar 1923, dass Preise für Straßenbahnfahrten, Rindfleisch, Theaterkarten, Schule, Zeitungen, Haarschnitte, Zucker und Speck jede Woche weiter anstiegen. »Daher weiß niemand, wie lange sein Geld reicht, und die Menschen leben in ständiger Angst und denken an nichts anderes als an Essen und Trinken, Kaufen und Verkaufen.« In Berlin gibt es im Frühjahr 23 nur noch ein Thema – der Dollar, die Mark und die Preise.

Die Berliner Zeitung verkündet den Dollarpreis während der Hyperinflation in Deutschland
Ein Dollar kostet 1 Million Mark im Juli 2023 | Foto: Wikipedia Commons

Fast täglich konnten so spanische Bürger in der Heimat Berichte über die Hyperinflation in Deutschland lesen. Dadurch erlebten sie ebenfalls den alltäglichen Wahnsinn eines Landes, dessen Währung verrückt spielte. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs war der Dollar noch 4,20 Mark wert. Von da an verlor die Deutsche Mark kontinuierlich an Kaufkraft und kurz nach Ende des Kriegs befand sie sich im freien Fall. Im November 1923 stand der Dollar deshalb bei 4,2 Billionen Mark!

Nur wenige Menschen verstanden damals, was mit ihren Ersparnissen passierte. Viele begriffen außerdem erst zu spät, wen sie für die Katastrophe verantwortlich machen sollten. Auch heute noch, drei Generationen später, klingt die Geschichte wie ein Märchen. Doch wir können daraus lernen und uns zukünftig vor derartigen Tragödien schützen! Lese diesen Beitrag und verstehe, wie es zur Hyperinflation kam, welche verheerenden Folgen diese hatte und lerne, wie Bitcoin dies zukünftig verhindern kann!

Inhaltsverzeichnis

Aufrüsten für den ersten Weltkrieg

Der österreichisch-ungarische Thronfolger Erzherzog Franz-Ferdinand besuchte zusammen mit seiner Frau Sophie die bosnische Stadt Sarajewo am 28. Juni 1914. Zurückkommen sollten sie nicht von ihrer Reise, denn ein tödlicher Anschlag verhinderte ihre Rückkehr. Der bosnische Mörder, Gavrilo Princip hatte serbische Wurzeln und Österreich-Ungarn unter Kaiser Franz Joseph bezichtigte Serbien, mit dem Attentat etwas zu tun zu haben. Ein Monat später schien der Verdacht bestätigt – Österreich-Ungarn erklärte Serbien den Krieg. Das deutsche Reich unter der Führung des deutschen Kaisers Wilhelm II. versicherte dabei die volle Unterstützung.

Zu dieser Zeit wusste wohl noch kein deutscher Bürger, was bevorstehen sollte, denn zunächst gab es förmlich eine Welle nationaler Begeisterung – ausgelöst durch den Kriegsbeginn. Der August 1914 sollte deshalb als »August-Erlebnis« in die Geschichte eingehen. Soldaten fuhren grinsend und fröhlich an die Front, während die Menschenmassen ihnen zujubelten. »Auf zum Preisschießen nach Paris!« leuchtete in greller Kreidefarbe auf den Waggons der Bahn. Für die Menschen in Deutschland war der Krieg ein Verteidigungskrieg und somit natürlich gerechtfertigt. Bedauerlicherweise fühlten aber auch andere Kriegsstaaten sich zur Verteidigung gerufen.

Deutsche Soldaten reisen in den ersten Weltkrieg vor der Hyperinflation in Deutschland
Truppentransport, Propaganda-Foto August 1914 | Foto: Wikipedia Commons

Die militärische und politische Leitung des deutschen Reiches erwartete einen zügigen Sieg, der den Krieg innerhalb weniger Monate beenden sollte. Diese tragische Fehleinschätzung war wohl ein großer Multiplikator für die Begeisterung der Deutschen. So mussten die Bürger die Realität auf die schmerzvolle Art und Weise verinnerlichen. Der Erste Weltkrieg war rückblickend eine unglaubliche Materialschlacht, in der Hunderttausende den Tod fanden – nieder gerafft durch Artilleriefeuer oder außer Gefecht gesetzt durch Giftgasangriffe. Mit neuen unbekannten Waffen konnte man der Fantasie zur Vernichtung des Feinds dabei freien Lauf lassen.

Erst 1917 sollte schließlich das Jahr darstellen, indem eine große Kriegsmüdigkeit einsetzte. Möglicherweise war es aber auch eben diese Müdigkeit, die neue Hoffnungen für den Sieg entfachte – allerdings für beide Seiten der Front. Dies war vermutlich auch der Grund für ausbleibende Friedensbemühungen, trotz gigantischer menschlicher Verluste. Nicht früher als zum Winter 1918 konnte so ein Waffenstillstand vereinbart werden. Die tatsächliche Beendigung des Krieges konnte hingegen erst durch eine Reihe von Verträgen im Jahre 1919 beschlossen werden. Zu diesen Abkommen gehörte beispielsweise der Versailler Friedensvertrag, der die neue deutsche Republik zum alleinigen Schuldigen für den Ersten Weltkrieg erklären sollte.

Der Usprung der Währungskrise

Rückblickend war der deutsche Kriegseintritt auch der Moment, in dem die Samen für die folgende Währungskatastrophe gesät wurden. Am 04. August 1914, lediglich vier Tage nachdem das deutsche Reich Russland den Krieg erklärt hatte, verabschiedete das deutsche Parlament eine Reihe von Gesetzen, welche sich auf die Währung fokussierten. Die neue Gesetzgebung hatte dabei entscheidende Auswirkungen auf die Geldmärkte des Landes, da die Golddeckung des Bargelds bis auf Weiteres aufgehoben wurde. Man behauptete, dass es »eine wirtschaftliche Notwendigkeit« sei, dass ungedeckte Papiernoten in Kriegszeiten außerordentlich zunehmen.

In einfachen Worten – das deutsche Reich wollte den Krieg durch Gelddrucken finanzieren. Lese meinen Beitrag zur Geschichte des Goldes, um diesen Schachzug besser zu verstehen! Infolge dieser Entscheidung wuchs die Geldmenge im Reich schwindelerregend hoch. Während 1913 vor Kriegsbeginn noch 13 Milliarden Banknoten umliefen, waren es zum Ende des Kriegs schon 60 Milliarden! Doch selbst dieses astronomische Geldmengenwachstum sollte nicht ausreichen, um den Hunger des Staates für Kriegsausgaben zu decken. Karl Helfferich, der damalige Staatssekretär des Reichsschatzamtes, sah den einzigen Weg darin, die Kostenlast durch Kreditaufnahme in die Zukunft zu verlegen.

Deutsche und französische Verwundete kurz vor der Hyperinflation in Deutschland
Deutsche und britische verwundete Soldaten | Foto: Wikipedia Commons

Deshalb gab das deutsche Reich insgesamt ungefähr 100 Millionen Mark an Staatsanleihen aus. Deutsche Bürger und Unternehmen konnten diese Anleihen kaufen und das Geld somit dem Staat leihen. Im Gegenzug versprach der Staat, das geliehene Geld plus Zinsen nach einer bestimmten Zeit zurückzuzahlen – ein Kredit eben. Da die Deutschen wohl zunächst von einem schnellen Sieg ausgingen, kauften sie die Anleihen ohne Vorbedacht. Die Staatsverschuldung kletterte von mickrigen 5 auf kolossale 156 Milliarden Mark. Kritiken wie die des sozialdemokratischen Theoretikers Eduard Bernstein, der eine Inflation kommen sah, wurden abgeschmettert und missachtet. Die Lawine an Banknoten rollte weiter, während die Gütermenge sukzessive schrumpfte.

Die Ökonomen der österreichischen Schule der Nationalökonomie stellten bereits fest – wenn zu viel Geld zu wenige Waren jagt, kommt es zu Inflation! Preise steigen, weil die Nachfrage größer ist als das Angebot und die Menschen mehr Geld ausgegeben, um das zu erhalten, was sie haben wollen. Auch eine Anordnung der Regierung, welche Preisdeckel für essenzielle Güter wie Kohle oder Getreide festsetzte, konnte die Inflation nur kurzfristig dämpfen. Für Landwirte sind solche Beschlüsse zumal ungerecht, weil diese ebenfalls mit gestiegenen Kosten zurechtkommen müssen. Die Preiskontrollen sorgten nach Kriegsende lediglich für noch größere Geldschwemme, die eine weiterhin begrenzte Güterzahl jagte.

Die Last wird untragbar

Die Inflation sollte sich anfangs für eine gewisse Zeit als praktisch erweisen. Der niedrige Wert der Mark gegenüber dem Dollar, dem Pfund oder dem französischen Franken schien die Wirtschaft sogar zunächst anzukurbeln. Exporte stiegen an und die industrielle Produktion erhöhte sich innerhalb eines Jahres um 20 Prozent. Die Reallöhne der Menschen zogen deutlich an und 1922 sank die Arbeitslosigkeit auf unter 1 Prozent. Die Inflation, ein Schmiermittel? Das enorme Haushaltsdefizit und die steigenden Zinszahlungen aus der Kreditlast schränkte die Beweglichkeit der Regierung jedoch zunehmend ein. Deutschland war indessen durch Zahlungsforderungen der Siegermächte finanziell gebunden.

1921 beschlossen die Alliierten, dass die Deutschen 132 Milliarden Goldmark für die Kriegsschäden entbehren müssten, zu dem einstigen Tauschverhältnis von vor dem Krieg. Von da an wurden bis ins Jahr 1932 ungefähr 26 Milliarden Goldmark ausgezahlt – in Form von Bargeld und Gütern. Über das Jahr gesehen entsprach das circa 10 Prozent des nationalen Einkommens. Die Beeinträchtigung war also beachtlich, aber trotzdem im Bereich des Möglichen. Es war weniger die Höhe der Reparationszahlungen, sondern vielmehr die allgemein anhaltende Unsicherheit, die für Unruhe sorgte. Frankreich wollte sich für ihre Niederlage im Deutsch-Französischen-Krieg von 1871 rächen und blieb deshalb eisern in den Verhandlungen. Als es dann zu einer deutschen Zahlungsverzögerung kam, reichte dies aus, um den Streit zu eskalieren.

Fränzösische Truppen besetzen das Ruhrgebiet vor der Hyperinflation in Deutschland
Einzug französischer Truppen in Essen, 1923 | Foto: Wikipedia Commons

Im Januar 1923 marschierte Frankreich mit 100 000 Mann im Ruhrgebiet ein. Dabei besetzen sie die Minen und beschlagnahmen die Kohle – fatal für die deutsche Industrie. Eine ganze Region kam zum Erliegen und Deutschland musste Kohle aus dem Ausland importieren, was mit hohen Kosten verbunden war. Nicht gerade förderlich für den Aufbau dringend benötigter Geldreserven. Doch der beängstigende Fall der Mark setzte bereits vor der Besatzung des Ruhrgebiets ein. Der Streit um die Reparationszahlungen hatte die Erwartungen in die wirtschaftliche Zukunft des Landes völlig zerstört. So wurde aus der zunächst schleichenden Inflation, schnell eine galoppierende und schließlich eine Hyperinflation.

Möglicherweise hätte die Hyperinflation gar nicht stattgefunden, wenn der Glauben der Menschen nicht verflogen wäre. Die fehlende Zuversicht sorgte wiederum für einen Vertrauensverlust in den Wert der Mark. Beinahe über Nacht zogen sich deshalb ausländische Investoren aus dem deutschen Geldmarkt zurück und verkauften im großen Stile deutsche Staatsanleihen. Als schließlich der Außenminister der jungen Weimarer Republik am 22. Juni 1922 ermordet wurde, verschwand jede Hoffnung auf eine baldige wirtschaftliche Stabilisierung. Die blitzartig inflationierende Mark verlor im Frühsommer des folgenden Jahres daraufhin die 3 wichtigsten Eigenschaften eines guten Geldes. Damit diente sie weder als Recheneinheit, noch als Tauschmittel, geschweige denn als Wertspeicher. Lese meinen Artikel zu den Funktionen des Geldes, um dies zu verstehen.

Die Folgen der Hyperinflation

Mehr als 130 Unternehmen hatten neben der staatlichen Druckerei den Auftrag, neue Geldscheine zu drucken. Insgesamt fertigten 1783 Druckmaschinen die Scheine – zumindest so lange Papier erhältlich war. Die enorme Banknotenflut brachte Arbeitnehmer dazu, Rucksäcke mit zur Arbeit zu nehmen, um Geld zu transportieren. Arbeitgeber wie die Junkers-Werke in Dessau händigten ihren Mitarbeitern jeden Morgen ihren Lohn im Gegenwert von drei Laib Brot aus. Die Frauen der Arbeiter verharrten vor den Toren der Fabrik und stürmten mit dem frischen Geld hinaus in die Stadt. Sie mussten sich beeilen, denn gegen Mittag wurde der neue Dollar-Kurs veröffentlicht.

Zahlreiche Mediziner ließen sich statt in Bargeld mit Wurst, Eiern oder Kohle bezahlen. Die Läden stellten die Produkte aufgrund der stetigen Teuerung gar nicht mehr in ihren Schaufenstern aus. Nachdem sie von den Behörden dennoch dazu gezwungen wurden, steigerte das die Teuerung nur noch weiter. Händler begannen zukünftig antizipierte Preiserhöhungen schon mit einzurechnen. Obwohl der Tod dem Leid ein Ende setzen könnte, war es damit nicht getan – Einäscherungen blieb für viele ein unerfüllter Wunsch, weil der Preis zwangsweise an Kohle gebunden war. Tote wurden daraufhin wieder vermehrt auf ursprüngliche Weise bestattet. Möglichkeiten zur Einsparung von Kosten gab es dabei trotzdem noch. Der »Nasenquetscher« war ein lediglich 50 Zentimeter hoher Sarg und deutlich erschwinglicher.

Wenn es uns einigermaßen gelingt, den völligen Untergang der Stadt Köln zu verhindern, werde ich auf die Knie gehen und meinem Schöpfer danken.

Schwer nachzuvollziehen war es, dass Waren nun nicht mehr knapp waren. Es gab lediglich kein stabiles Geld, mit dem man sie hätte erwerben können. Deutschland drohte »bei vollen Scheunen zu verhungern«, wie der folgende Reichskanzler Hans Luther im Jahr 1923 erkannte. Die Menschen erlebten eine sonderbare Widersprüchlichkeit. Sie kämpften zwar täglich für Essen und Brennstoff um das Überleben zu sichern, trotzdem verschleuderten sie Ihr Geld vom einen auf den anderen Tag. Sie wurden förmlich erfasst von einem Gefühl, welches unüberlegte Panikkäufe auslöste. »Wir versaufen uns‘rer Oma ihr kleins Häuschen«, so ein bekanntes Lied von 1922.

Materielle Vermögensgegenstände waren die einzigen Objekte, die ihren Wert wirklich behielten – ob Diamanten oder Gold, Antiquitäten oder Kunst. Und wer über ausländische Währung verfügte, der war im siebten Himmel. Berühmtheit sollte ein leitender Postinspektor erlangen, weil er Briefe mit ausländischer Währung abfing. Die Inflation war so rasend schnell, dass er sich auf diesem Wege zwei Häuser kaufen und einem Freund ein neues Klavier schenken konnte. Gnade konnte er für sich selbst erkaufen, indem er das restliche Geld an die Kirche spendete.

Wie Bitcoin die Katastrophe verhindert hätte

Die Leidtragenden waren damals diejenigen, die über einen »Notgroschen« verfügten. Getroffen waren die Sparsamen und die Menschen, die Staatsanleihen gekauft hatten. Auch die Rentner des Landes, die von ihrer Rente und Ersparnissen zehrten, sahen ihre Lebensgrundlage dahinschmelzen. Sogar die Mittelschicht des Landes sah sich ihres Vermögens beraubt – ihre Gelder hatten sich in wertloses Papier aufgelöst. Die absurde Gegensätzlichkeit zeigt sich in den Gewinnern der Inflation. Die Schuldner wurden belohnt, weil sich ihre Schulden ebenfalls quasi in Luft auflösten. Eine derartige Vermögensumverteilung hatte es zuvor noch nie gegeben und viele der Inflationssieger, verfügten bereits vorher über beträchtliche Reichtümer.

Auch wenn Henry Ford 1903 eine Art Energie-gedecktes-Geld vorhersagte, an eine Technologie wie Bitcoin war zu dieser Zeit noch nicht mal in den kühnsten Träumen vorstellbar. Schon damals existent und durchaus vergleichbar mit Bitcoin, ist allerdings das Edelmetall Gold. Die Aussetzung des Goldstandards im Deutschen Reich war damals eine Reaktion auf die ambitionierten Kriegspläne der Deutschen. Es benötigte mehr Flexibilität und Papiernoten, um die enormen Ressourcen bereitzustellen, die ein Krieg benötigte. Gold hätte diese Anpassungsfähigkeit nicht bieten können, da man der physischen Knappheit des Edelmetalls unterworfen gewesen wäre. Dass durch diese Maßnahme kein neuer Wert geschaffen wurde, zeigt der Goldpreis in der Weimarer Republik.

Der Goldpreis während der Hyperinflation in Deutschland
Goldpreis in Papiermark pro Feinunze 1918–1923 | Foto: Wikipedia Commons

Vor Beginn des Ersten Weltkriegs hatte die Mark ein festes Tauschverhältnis zu Gold. Doch nach der Abschaffung dieser Eintauschbarkeit war die Mark nichts weiter als ein leeres Versprechen auf das glänzende Edelmetall. Die Samen der deutschen Hyperinflation wurden bereits 1914 gesät, als das deutsche Reich sich dafür entschied, den Krieg durch das Drucken von Geld zu finanzieren. Bitcoin hat hingegen einen enormen Vorteil gegenüber Gold – es existiert im digitalen Reich. So wäre durchaus möglich, ein großes Vermögen auf Papier, auf Stahl oder im Kopf zu speichern und darauf zurückzugreifen, sobald man es benötigen würde. Lese meinen Beitrag zur Selbstverwahrung Bitcoins, um diese Möglichkeit zu verstehen.

Bitcoin ist natürlich kein Mittel gegen Kriegspropaganda und kein Werkzeug für begeisterte deutsche Bürger, die von einem schnellen Kriegserfolg ausgehen und dafür freiwillig ihr Vermögen beisteuern. Bitcoin ist aber eine Versicherung für diejenigen, die staatlichen Versprechen kritisch gegenüberstehen und für jene, die ihr Eigentum vor der Willkür einer dritten Partei schützen wollen. Zur Zeit der unkontrollierten Geldschöpfung in der Weimarer Republik hätten diese Menschen ihr Geld vor Inflation schützen und die staatliche Geldmacht so einschränken können. Weniger bemittelte Menschen hätten nicht dabei zusehen müssen, wie Reiche von der Inflation profitieren, weil ihre Vermögenswerte im Preis stiegen.

»Der dümmste Mensch, den ich je treffen durfte«

Der spanische Journalist Eugeni Xammer war damals Zeuge der deutschen Hyperinflation. Miterlebt hat er auch von den Anfängen eines Menschen, der später ungeahntes Leid auf die Welt bringen sollte – Adolf Hitler. In einem Interview Xammers mit dem zukünftigen Diktator des deutschen Reichs, verkündete Hitler, dass er das Leben billiger machen wolle. Um dies zu erreichen, forderte er, Läden, von denen viele im jüdischen Besitz waren, unter staatliche Kontrolle zu bringen. Hitler propagierte, welch sagenhafte Wunder man von diesen nationalen Geschäften erwarten könne. Xammer hatte 1923 schon eine klare Meinung zu Hitler, denn laut Xammer sei er der dümmste Mensch, den er je treffen durfte! Unglücklicherweise bildeten sich deutsche Bürger bald eine ganz andere Meinung über ihn.

Dies soll nicht beweisen, dass Hitler durch die Hyperinflation zur Macht kommen sollte. Es soll lediglich aufzeigen, dass extreme Umstände auch extreme Meinungen hervorrufen können. Welch katastrophale Folgen durch eine hohe Inflationsrate entstehen, kann man auch heutzutage noch oft genug beobachten. So zwingen die hohen Preise im Sudan Menschen ebenfalls zu unüberlegten Panikkäufen, wie Du in meinem Beitrag zur galoppierenden Inflation im Sudan lesen kannst. Ein mindestens genauso großes Übel ist die hohe Preissteigerung im Iran, welche Bürger abhängig machen kann von einer restriktiven Regierung. Lese meinen Artikel zur Inflation im Iran, um Dir selbst ein Bild zu verschaffen! Was glaubst Du, können solche dramatischen Zustände wie zur Hyperinflation in Deutschland 1923 durch Bitcoin heutzutage verhindert werden? Hinterlasse mir einen Kommentar und folge mir auf Instagram oder Twitter, um keinen Beitrag mehr zu verpassen!

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