Kann ich meiner Bank vertrauen?

Anfang Juli 1931 war es so weit – deutsche Bürger stürmten die Darmstädter und Nationalbank, weil die Menschen der Verbleib ihrer Ersparnisse fürchteten. Grund dafür war, dass die Darmstädter und Nationalbank (Danat Bank) ihrer Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen konnte.

Nach der großen Panik schloss die Bank letztendlich am 13. Juli 1931 ihre Türen, wegen der am selbigen Tag verkündeten Notverordnung, dass die Reichsregierung für die Ausfälle der Bank bürgen würde. Der Staat rettete also die Privatbank. Der Zusammenbruch der Danat Bank löste allerdings einige weitere Bankenanstürme auf andere Geldinstitute aus.

Die Danat Bank wäre nicht gestürmt worden, wenn es damals Bitcoin gegeben hätte
Andrang von Sparern vor der Bank | Foto: Georg Pahl

Reichspräsident Paul von Hindenburg blieb keine andere Wahl — er verordnete einige Bankfeiertage, die dem Bankgeschäft gezwungenermaßen eine Pause verschaffen und so die Panik mildern sollte. In diesen Feiertagen wurden die Danat Bank und die am zweitschwersten von der Krise betroffene Dresdener Bank letztendlich verstaatlicht. So verhinderte man den gänzlichen Zusammenbruch des Bankensystems.

Möchtest Du erfahren, wie Du Dich durch Bitcoin unabhängig von derartigen Krisen machst, dann lese diesen Beitrag und erfahre, wie Du Bitcoin selbst verwahren und Dich frei von der Zockerei anderer Menschen machst!

Inhaltsverzeichnis

Die Geschichte ist kein alter Hut

Du denkst möglicherweise, dass diese Geschichte bereits Staub angesetzt hat und es heutzutage nicht mehr zu solchen Katastrophen kommen kann. Leider hat das Problem heutzutage ein ganz anders Ausmaß – wir leben in einer globalisierten Welt und wie damals 1931, fand das Übel 2008 ebenfalls in den USA seinen Anfang.

Nachdem der Bankenriese „Lehman Brothers“ seine Tore schließen musste, strauchelten weltweit zahlreiche andere große Geldinstitute und so verloren auch die Deutschen wohl abermals das Vertrauen in die Geldhäuser. So bahnte sich im Oktober 2008 erneut ein Ansturm auf die Banken hierzulande an, bei dem Sparer versuchten, ihre Einlagen abzuheben. Diese unübersehbaren Anzeichen zwangen die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel wohl zu dem Schritt, vor die Kameras zu treten, um die Hektik zu schlichten.

Wir sagen den Sparerinnen und Sparern, dass ihre Einlagen sicher sind.

Ironischerweise ist wohl, dass das meiste Bargeld in der Woche nach Angela Merkels Rede von den Automaten abgehoben wurde. Wer sich bis dato keine Sorge machte, tat es wohl ab diesem Tag. Nach dem 10. Oktober 2008 sollte schließlich Ruhe einkehren, als die europäischen Regierungen und die Regierung der USA entschieden, keine weiteren Banken mehr bankrottgehen zu lassen.

Doch wer bezahlt die enormen Rettungsschirme und die anscheinend unbegrenzte Geldvermehrung, deren Folgen unschätzbar sind? Glücklicherweise gibt es nun ein Geld, welches in seiner Menge begrenzt und ohne das Vertrauen in eine Drittperson auskommt! Durch Bitcoin kannst Du entscheiden, wie sicher und auf welche Art und Weise Du es verwahren möchtest.

„Sei Deine eigene Bank“

„Sei Deine eigene Bank“ oder „Nicht Deine Schlüssel, nicht Deine Coins“ – so ein paar bekannte Mantras aus der Bitcoin-Welt. Doch was hat es damit auf sich und wie setzt man dies in die Tat um?

Die Antwort darauf gibt die Bitcoin-Blockchain. Es handelt sich dabei um eine Datenbank, genauer gesagt ein Kontenbuch. Diese Datenbank liegt allerdings im Vergleich zu einer zentralen Datenbank, verteilt auf vielen Rechnern rund um die Erde. Obwohl die Blockchain damit deutlich ineffizienter ist als beispielsweise die zentral gesteuerte Datenbank einer Bank, hat die Bitcoin-Blockchain einige Vorteile gegenüber dieser.

So ist die Blockchain zensurresistent, weil die Netzwerkteilnehmer die Datenbank nach gewissen Regeln betreibt. Voraussetzung hierfür ist, dass alle Teilnehmer zu einem Konsens kommen, wie diese Regeln aussehen. Eine in Stein gemeißelte Regel ist wohl die Begrenzung Bitcoins auf 21 Millionen Stück. Möchtest Du mehr darüber erfahren, wie diese Regeln sicher in die Tat umgesetzt werden, dann empfehle ich Dir den Blocktrainer Blockchain-Beitrag.

Wie kann ich Bitcoin sicher verwahren?

Um Bitcoin sicher selbst verwahren zu können, musst Du Dir eine Adresse erstellen – einen Public Key. Deine Bitcoin werden allerdings nicht auf der Adresse gespeichert, sondern in der Blockchain. Um nun den Besitz Deiner Bitcoin bestätigen zu können, benötigst Du nun noch einen Schlüssel – Deinen Private Key. 

Das Werkzeug, welches diese Technik ermöglicht, nennt sich Kryptografie. Verschlüsslung gibt es schon sehr lange und bereits zu Zeiten des Römischen Reichs, wurde sie verwendet, um Nachrichten zu verschlüsseln. Früher handelte sich es allerdings um symmetrische Kryptografie. Beim sogenannten „Cäsar Chiffre“ wurden die Buchstaben im Alphabet einfach drei Zeichen nach rechts gerückt. Anstatt der Klarschrift war also stattdessen nur wirre Aneinanderreihungen von Buchstaben zu sehen. Diese Form der Kryptografie hatte ein Problem – jeder, der die Technik dahinter kannte, konnte den Text problemlos entschlüsseln.

die Kryptographie von Bitcoin ist besser als das Cäsar Chiffre
Cäsar Chiffre| Foto: Canva

In den 1970er Jahren wurde deswegen eine neue Form der Kryptografie entwickelt – die asymmetrische Kryptografie. Während es bei der symmetrischen Variante nur einen Schlüssel benötigte, kommt die asymmetrische Kryptografie nun mit zwei Schlüsseln aus. Diese Form der Kryptografie ist viel sicherer, weil jeder Teilnehmer über einen öffentlichen und einen privaten Schlüssel verfügt.

Bei Bitcoin kann man mithilfe dieses öffentlichen Schlüssels Bitcoin empfangen und durch den privaten Schlüssel eine digitale Signatur setzen. Jeder, der über Deinen öffentlichen Schlüssel verfügt, kann Dir also Bitcoin senden und auf der Blockchain sehen, wie viele Bitcoin auf dieser Adresse liegen, allerdings würde er den privaten Schlüssel benötigen, wenn er diese Bitcoin ausgeben möchte. Du siehst, wie wichtig die Geheimhaltung dieser privaten Schlüssel ist.

Das ist wahrscheinlich ziemlich viel für den Anfang. Möchtest Du Dich tiefer mit der Technologie hinter Bitcoin beschäftigen, dann empfehle ich Dir das Blocktrainer 1×1.

Ziehst Du lieber die Reißleine an dieser Stelle und möchtest das Thema Selbstverwahrung lieber in andere Hände geben, dann empfehle ich Dir die Bison App. Aber Vorsicht, wenn Du dies lieber jemand anders anvertraust, dann kannst Du Dich ebenfalls nicht vor dem Verlust Deiner Bitcoin schützen, sondern gibst die Kontrolle Deiner Bitcoin in andere Hände. Möchtest Du lieber selbst über Deine Bitcoin wachen, dann kommen nun die besten Möglichkeiten, um Bitcoin sicher zu verwahren.

Möglichkeiten Bitcoin selbst zu verwahren

Der private Schlüssel wäre normalerweise eine extrem lange Zahl. Der Einfachheit halber kann man diesen allerdings in echte Wörter übersetzen. Diese Wörter sind Dein Zugang zu Deinen Coins und Du kannst sie auf unterschiedliche Arten absichern.

Es gibt dabei viele Möglichkeiten, Deine Wiederherstellungsphrase zu sichern. Letztlich stellen die Wörter den Zugang zu Deinen Bitcoin dar, deswegen solltest Du Dir zumindest Gedanken machen, wie Du diese Wörter möglichst sicher speichern kannst. Auf elektronischen Geräten mit Internetzugang solltest Du sie auf keinen Fall speichern, da sich hier jemand Zugriff verschaffen könnte und das Risiko besteht, dass Du Deine Coins verlierst.

Bitcoin sichern auf Papier

Eine Möglichkeit wäre, Deine Wörter auf Papier zu Schreiben. Der Vorteil hierbei ist, dass dies natürlich sehr schnell geht und Du ohne großen Aufwand mehrere Kopien fertigen kannst, die Du beispielsweise an verschiedenen Orten versteckst. Der Nachteil ist allerdings, dass Papier nur eine sehr geringe Haltbarkeit aufweist.

Bitcoin Wiederherstellungsphrase auf Papier sichern
Bitcoin auf Papier sichern | Foto: BestCryptoCodes

So könnte Deine Wiederherstellungsphrase bei einem Wasserschaden oder einem Feuer verloren gehen. Verlierst Du dabei Deine Wiederherstellungsphrase, so verlierst Du den Zugang zu Deinen Bitcoin. Deswegen empfehle ich Dir ein anderes Material zur Sicherung Deiner Wiederherstellungsphrase zu nutzen.

Bitcoin sichern auf Stahl

Eine andere Option wäre es, Deine Bitcoin-Wörter in Stahl zu gravieren oder zu stanzen. Hier gibt es bereits sehr viele unterschiedliche Anbieter, die Dich dabei unterstützen – teilweise in sehr unterschiedlichen Preisklassen. Du könntest Dir beispielsweise von eine einfache Steelwallet mit Gravurstift anschaffen.

Bestellst Du mehrere Steelwallets dieser Art, kosten diese allerdings schon ihren Preis. Wie viel Geld Du hier investieren möchtest, kommt wohl vor allem auf die Höhe Deiner Bitcoin-Bestände an. Hast Du ein Deiner Meinung nach kleines Investment getätigt, dann reicht wohl schon eine Sicherung auf Papier. Sind Deine Bestände allerdings schon höher, dann empfehle ich Dir die Steelcapsule von Seedor.

Diese Kapsel kommt in einer sehr hohen Preisklasse, allerdings kannst Du Dich hier auf eine wirklich hieb- und stichfeste Form der Sicherung verlassen. Seedor hat die Sicherheit ihrer Kapsel bereits ausgiebig getestet.

Zusammengefasst kann man sagen, dass Steelwallets Dir die Möglichkeit geben, Deine Coins ebenfalls vor Unvorhersehbarkeit und Naturkatastrophen zu schützen. Natürlich liegt die effektive Sicherung vor Dieben immer noch bei Dir. Trotzdem kannst Du beispielsweise Deine Wörter aufteilen und an mehreren Orten verstecken, um bei einem Fund nicht einen Totalverlust zu riskieren.
 
Die Nachteile einer Steelwallet sind, dass diese oft nur im höheren Preissegment zu erhalten sind. Im Vergleich zur Bitcoin-Sicherung auf Papier ist das natürlich ein großer Unterschied. Allerdings ist eine Steelwallet bei größeren Bitcoin-Beständen wirklich zu empfehlen.

Bitcoin sichern im Gehirn

Eine Möglichkeit Deine Bitcoin zu sichern trägst Du immer bei Dir – Dein Gehirn. Die 24 Wörter im Kopf zu merken ist allerdings nicht ganz einfach, allerdings gibt es auch die Möglichkeit eine Wallet mit nur 12 Wörtern zu erstellen. In der Theorie ist die Kryptografie dahinter weniger sicher, in der Praxis gibt es bei 12 Wörtern allerdings 2^132 Kombinationen. Um die Menge der Möglichkeiten zu verstehen, kannst Du die Potenz gerne mal in einen Taschenrechner eingeben.

Dass Du Deine Bitcoin transportieren kannst, indem Du sie Dir merkst, macht Bitcoin einzigartig. Du kannst so ein digitales, begrenztes Gut problemlos über Grenzen transportieren, ohne, dass diese entdeckt werden können. So gab es zu Anfang des Ukraine-Kriegs Menschen, die mithilfe ihres Bitcoin-Bestands aus dem Land flüchten konnten, während Geldautomaten nicht funktionierten oder die Schlangen ein schnelles Abheben nicht zuließen.

Hätten die Inder Bitcoin gekannt müssten sie nicht in der Schlange einer Bank warten
Schlange vor einer Bank in Indien | Foto: Monito - Money Transfer Comparison

Bist Du ein Mensch, der in einem autoritären Regime lebt, so ist diese Eigenschaft Bitcoins besonders wichtig. Hier sind Menschenrechte nur sehr eingeschränkt verfügbar und Eigentumsrechte wohl oft mehr Schein als Sein. Da die Reihenfolge der Wörter ebenfalls von Bedeutung ist, ist das Vergessen wohl Dein größter Feind und deswegen solltest Du unbedingt eine physische Sicherung vornehmen, wenn Du die Möglichkeit dazu hast.

Du kannst Deine Bitcoin-Wiederherstellungsphrase beispielsweise auch in einem Text verstecken – wichtig ist allerdings wie erwähnt, dass Du Dich noch an die Reihenfolge der Wörter erinnern kannst!

Bitcoin kaufen bei Relai

Du bist jetzt bestens vorbereitet auf einen Bitcoin-Kauf! Eine besonders einfache Möglichkeit Bitcoin zu kaufen und sie selbst zu verwahren ist der Broker Relai. Dort kannst Du einen automatischen Sparplan erstellen und sehr kostengünstig Bitcoin direkt auf Deine eigene Wallet schicken lassen.

Lerne, wie Du Bitcoin bei Relai kaufen kannst, wenn Du Dir eine einfache, benutzerfreundliche App dafür wünschst. Bist Du an einem Bitcoin-Kauf interessiert, aber das Thema Selbstverwahrung ist Dir noch zu heikel? Dann empfehle ich Dir die Bison App, wo Du ebenfalls kinderleicht Bitcoin kaufen kannst – aber aufgepasst, nicht Deine Schlüssel, nicht Deine Bitcoin!

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