„Das Ende des Geldes“

So nennt sich das Buch, in dem Autor Adam Fergusson über die Folgen der Hyperinflation in der Weimarer Republik aufklärt. Neben Darstellungen der katastrophalen Auswirkungen der massiven Geldentwertung, zeigt Fergusson ebenfalls auf, dass die Menschen die Auslöser der Hyperinflation vorerst nicht unbedingt verstanden. So sei der erste Verdacht wohl auf die Profitgier der Kaufleute und Ladenbesitzer gefallen.

Infolgedessen machte die deutsche Regierung anscheinend ausländische Spekulanten, Währungsmanipulatoren und Profiteure für die erhebliche Inflationsrate verantwortlich. Der Autor beschreibt daraufhin, wie deutsche Bürger glaubten, durch Gehaltserhöhungen und anderen Formen von Entschädigung wohlhabender zu sein schienen, obwohl das Geld täglich an Wert verlor. Erst als die Inflation zunehmend weiter außer Kontrolle geriet, erkannten die Deutschen wohl, dass die Hauptursache für die Hyperinflation das übermäßige Gelddrucken des Staates war.

Geldauflieferungsstelle der Reichsbank in Berlin | Foto: Bundesarchiv

Die Bürger verstanden offenbar nicht, wie das Geldsystem funktioniert. Diese Intransparenz könnte ein entscheidender Faktor für die Schaffung schwacher Anreize darstellen. So könnten Menschen das Vertrauen in die Wirtschaft verlieren und keine langfristigen Investitionen mehr tätigen wollen. Ebenfalls kann die Intransparenz beispielsweise zu einer höheren Ungleichheit in der Gesellschaft führen, weil Menschen, die vertraut mit dem System sind, es zu ihrem eigenen Vorteil nutzen könnten.

Der Rest der Bevölkerung wäre dementsprechend benachteiligt. Dies könnte die soziale Zusammengehörigkeit schädigen. Um das Vertrauen in das Geldsystem langfristig gewährleisten zu können, ist es wichtig, dass dieses System transparent ist und Menschen verstehen, wie es funktioniert. Lerne in diesem Artikel, warum Bitcoin ein transparentes Geld ist und erfahre, wie dies unser Anreizsystem anhaltend stärken könnte!

Inhaltsverzeichnis

Die Bitcoin-Blockchain

Der „Genesis Block“ der Bitcoin-Blockchain kann als Nullpunkt von Bitcoin angesehen werden, denn vor dem 03.01.2009 existieren keine Daten auf denen aufgebaut werden könnte. Alle Transaktionen, die seitdem getätigt wurden, sind in der Blockchain enthalten und öffentlich einsehbar. Jeder kann dies überprüfen und sich davon überzeugen!

Mit dem ersten Datenblock der Blockchain erfolgte auch die erste Transaktion im Bitcoin-Netzwerk, denn Bitcoins können nicht einfach aus dem Nichts geschaffen, sondern müssen geschürft werden. Zur Belohnung für diesen Ressourcenaufwand kann sich der erfolgreiche Miner Bitcoins auszahlen lassen. Möchtest Du mehr über die Entstehung neuer Bitcoins erfahren, dann lese meinen Artikel zum Bitcoin-Mining.

Satoshis Adresse | Foto: Screenshot Blockchain.com

Bei der besagten ersten Bitcoin-Transaktion liegt allerdings ein Fehler vor, denn der anonyme Erfinder Bitcoins, der unter dem Pseudonym „Satoshi Nakamoto“ bekannt ist, könnte diese Belohnung von 50 Bitcoin niemals ausgeben. Andere Transaktionen, die an diese Adresse geschickt wurden, könnten ausgegeben werden – die Coins wurden allerdings seitdem nicht angerührt!

Ein digitaler Stammbaum

Dadurch, dass jede Transaktion seit der Entstehung Bitcoins in der Blockchain aufgezeichnet ist, könnte man sich die „Kette“ wie ein Kontenbuch vorstellen, in dem jedes Ereignis fein säuberlich notiert wurde. Obwohl dies ein anschauliches Beispiel ist, kommt ein anderer Vergleich wohl näher an die Realität heran. So kannst Du Dir die Blockchain eher wie einen digitalen Stammbaum vorstellen.

Denn wie ein neuer Ast eines Stammbaums, stammt ein neuer Bitcoin Block ebenfalls vom vorherigen Block ab. Das ist darauf zurückzuführen, dass der Hashwert des vorherigen Bitcoin-Blocks im neuen Block enthalten ist. Ein Hashwert ist dabei ein numerischer Wert und eine andere Wiedergabe einer einfachen Zeichenfolge.

Blockchain | Foto: Canva

Entfernt man in einem Stammbaum einen Ast und tauscht ihn durch eine andere Person aus, so würde sich die gesamte Geschichte ändern. Genauso kannst Du Dir es bei der Bitcoin-Blockchain vorstellen, weil ein Hashwert eines Blocks nicht ausgetauscht werden kann, ohne dass die darauffolgenden Blöcke ungültig werden.

Aus diesem Grund ist es einfach, einen Betrugs- oder Manipulationsversuch zu erkennen. Wer sorgt allerdings dafür, dass alle zeitgleich zur gleichen Version der Bitcoin-Blockchain kommen und ein Konsens über die Richtigkeit der Historie herrscht? Lese meinen Beitrag zur Energienutzung Bitcoins, um die Konsensfindung im Netzwerk zu verstehen.

21 Millionen Bitcoin

Bitcoin-Nutzer vertrauen nicht in eine zentrale Instanz, wie beispielsweise die deutsche Regierung. Stattdessen vertrauen sie in die Integrität der Technologie und der Dezentralisierung des Netzwerks, welche unteranderem durch Bitcoin-Mining gewährleistet wird. So hat keine zentrale Partei mehr Autorität oder Kontrolle über das Netzwerk als andere. Dies stärkt ebenfalls die Resilienz des Systems, weil es keinen zentralen Angriffs- oder Fehlerpunkt gibt.

Dezentralisierung | Foto: Canva

Davon abgesehen schuf der anonyme Entwickler Bitcoins ebenfalls das wohl nachweisbar knappste Gut der Erde. Bitcoins Inflationsrate bewegt sich zunehmend weiter auf null zu. Momentan steht sie bei etwa 1,8 Prozent im Jahr. Doch wie ist das möglich und warum können wir dem Prozess vertrauen?

Das Bitcoin-Halving

Wenn man vom Bitcoin-Halving spricht, dann meint man damit die Halbierung der „Block-Subsidy“ – also der Belohnung, die sich ein Miner für einen erfolgreich geschürften Block auszahlen kann. Alle 210.000 Bitcoin-Blöcke wird nämlich das neue Bitcoin-Angebot um die Hälfte verknappt. Da ein Bitcoin Block im Durchschnitt alle 10 Minuten gefunden wird, kann man davon ausgehen, dass das Bitcoin-Halving ungefähr alle 4 Jahre stattfindet. Durch ein neues Halving kommen also nur noch halb so viele Bitcoins in Umlauf.

Veranschaulichen wir dies am Beispiel des Schmieds, der Gold benötigt, um eine Rüstung in gewünschter Qualität herzustellen. Doch eines Tages kommt der König und verkündet, dass ab dem heutigen Tage nur noch die Hälfte des Goldes für die Herstellung neuer Rüstung verwendet werden würde. Der Schmied ist verwundert und fragt sich, wie er die Rüstung in gleicher Qualität produzieren kann.

Goldschmied | Foto: Canva

Doch der König erklärt, dass dies das Gesetz des Goldabbaus sei. Denn je mehr Gold befördert wird, desto schwieriger wird es weiteres Gold zu finden und umso effizienter muss man sein, um mit vorhandenen Ressourcen umzugehen und neues Gold beschaffen zu können.

Im Vergleich zu Gold ist die maximal zu schürfende Menge Bitcoin nicht nur mutmaßlich, sondern sicher auf 21 Millionen Bitcoin festgelegt. Da durch das Halving stetig die Menge der Block-Subsidy (Belohnung) reduziert wird, werden voraussichtlich im Jahr 2140, wenn alle Bitcoins geschürft sind, Bitcoin-Miner ausschließlich durch Transaktionsgebühren bezahlt. Dies stellt also weiterhin einen monetären Anreiz für Miner dar, weiterhin das Netzwerk zu sichern.

Wie Bitcoin unsere Anreize verändert

Sind die Optionen und Konsequenzen klar und messbar, so haben wir Menschen wohl nur geringe Probleme optimale Entscheidungen zu treffen. Für die deutschen Bürger, die zu Zeiten der Hyperinflation entscheiden mussten, waren die Handlungsmöglichkeiten wohl weniger absehbar. Für sie waren die Ursachen und Konsequenzen der Inflation zu Anfangs nur schwer zu verstehen.

Bitcoin dagegen ist transparent in seiner Funktionsweise. Natürlich ist er durch seine Entstehung im Jahre 2009 noch ein sehr junges und womöglich ein wenig verstandenes Gut. Damit Menschen die klaren, einfachen Strukturen Bitcoins verinnerlichen, braucht es wohl vor allem eins – Zeit.

Dennoch können wir uns bereits jetzt auf den strukturierten Aufbau Bitcoins verlassen. Neben Proof-of-Work (Arbeitsnachweis), der beim Bitcoin-Mining geleistet werden muss, baut Bitcoin ebenfalls auf Kryptografie und auch dem menschlichen Verhalten auf. Lese meinen Beitrag zu den Funktionen des Geldes und erfahre, ob Bitcoin ein guter Wertspeicher für Dich darstellen könnte.

Im Sudan sind Menschen einer galoppierenden Inflation ausgesetzt. Um sich langfristig vor derartigen Katastrophen schützen zu können, ist vor allem die Selbstverwahrung Bitcoins eine essenzielle Fähigkeit. Möchtest Du wissen, was Du beim Bitcoin-Kauf beachten musst? Dann lese meinen Beitrag zum Bitcoin-Kauf!

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