Die beste Bühne ist die Straße

Dieses Prinzip war jahrhundertelang Realität für Musiker und Künstler aller Art. Um möglichst viele Personen zu erreichen, suchte man sich einen möglichst großen öffentlichen Ort – beispielsweise den Marktplatz. Dort breitete man seine Ausrüstung aus oder zückte ein Instrument aus der Tasche und startete die Darbietung.

Vielleicht dauerte es ein paar Minuten, bis die ersten Zuschauer stehen blieben – das hing ganz von der Qualität der Darbietung ab. Wem die Vorführung nicht gefiel, der ging einfach weiter oder ließ es geschehen. Wer hingegen Gefallen an der Show verspürte, der blieb stehen, klatschte im Takt oder sah sich sogar zu einem kleinen Tanz hingerissen.

Straßenmusiker könnten durch Bitcoin ein zensurresistentes Geld nutzen
Straßenmusiker | Foto: Canva

Nach einer gelungenen Vorführung ging ein Hut oder einen Beutel durch die Reihen und die Zuschauer geben zurück, was sie für angemessen halten. Niemand ist gezwungen etwas zu zahlen, denn jeder geht dabei nach eigenem Gefühl. Desto höher die Zahl der Schaulustigen, umso mehr kam dabei für den Künstler herum. Einen Mittelsmann gibt es nicht, denn die Zuschauer interagieren direkt mit dem Künstler und übertragen ihm einen angemessenen Betrag.

Diese Bühne ist im digitalen Zeitalter so gut wie ausgestorben, denn durch das Internet können Künstler viel mehr Menschen erreichen, als zu früheren Zeiten. Doch das Internet funktioniert nicht wie ein Marktplatz – zumindest jetzt nicht. Lerne in diesem Beitrag, wieso das Internet heutige Künstler nicht fair entlohnt und wie Bitcoin diese Technologie revolutionieren kann!

Inhaltsverzeichnis

Das Internet funktioniert anders

Die digitale Welt schafft uns atemberaubend viele neue Möglichkeiten. Kreative Geister können ihre Schöpfungen mit einem Mausklick in die Welt freilassen. Diese Werke müssen sie nur einmal produzieren und nun können sie von den Einnahmen zehren. Es ist kein weiterer Aufwand nötig.

So schön die Vorstellung klingen mag, es handelt sich dabei um ein Luftschloss. Künstler sehen inzwischen eher der bitteren Realität ins Auge. Im Internet sind Inhalte letztlich nur Information und Information kann nicht so gehandelt werden, wie ein physischer Gegenstand.

Musikpiraterie auf Napster

Die Jahrtausendwende hält ein wunderbares Beispiel für uns parat, denn 1999 gründen 3 Studenten aus den USA die Musiktauschbörse Napster, die auf Peer-to-Peer-Technologie aufbaut. Nutzer konnten auf der Plattform nicht nur MP3-Dateien herunterladen, sie konnten sie ebenfalls hochladen. So wurden die Nutzer selbst Teil der riesigen Datenbank von Napster.

Die Musiktauschbörse ist Anfang 2001 die am schnellsten wachsende Online-Community mit damals schon ca. 80 Millionen Usern. Doch dieser Höhenflug sollte letztlich ebenfalls das Ende von Napster bedeuten, weil der Druck auf die Plattform zu groß werden sollte.

Bands und Musiker wie Metallica und Dr. Dre protestierten gegen Nutzer, die ihre Songs frei verbreiteten. Die etlichen Urheberrechtsverletzungen zwangen Napster letztlich dazu, ihr Angebot in der bisherigen Form zu schließen.

Die Physik hat eine natürliche Knappheit

Obwohl Napster gescheitert ist, zeigt das Beispiel, dass die Möglichkeiten im Internet nicht mit der unserer physischen Welt vergleichbar sind. In unserer analogen Welt müssen wir uns mit einer natürlichen Knappheit abfinden und eine Vervielfältigung eines Produkts ist mit realen Kosten verbunden.

Die digitale Welt schert diese natürliche Knappheit nicht. Informationen können hier unendlich vervielfältigt werden. Das schafft Probleme für die Urheber eines Werks, die dafür nicht mehr fair entlohnt werden. So versuchen Online-Verlage und -Zeitschriften beispielsweise oft, dieses Problem durch eine Paywall zu lösen.

Eine Paywall kann man sich dabei wie eine digitale Bezahlschranke vorstellen. User können die Inhalte hinter dieser Schranke erst sehen, wenn sie eine Gebühr zahlen oder ein Abo abschließen.

Das Problem der Paywalls

Du bist wahrscheinlich schon öfters auf eine derartige Schranke gestoßen. Sie sind meistens lästig und Du bezahlst oft mehr als Du eigentlich möchtest. Wenn Dich nur der eine Artikel interessiert, so ist die Schwelle viel zu hoch, um ein Abonnement abzuschließen. Eigentlich möchtest Du doch nur den einen Artikel freischalten.

Die Paywall von Spiegel Online könnte durch Bitcoin revolutioniert werden
Paywall | Foto: Screenshot von Spiegel Online

Zum anderen kann derjenige, der die Schranke umgeht, die Initiative ergreifen und den Inhalt kopieren – vielleicht sogar für andere wieder veröffentlichen. Das Paradoxe: Nur uninteressante Inhalte werden ihren Weg nicht in das freie Internet schaffen. Interessanter, wertvoller Content wird mit aller Wahrscheinlichkeit ins Netz freigelassen.

Die Probleme zentralisierter Plattformen

Neben dem nur schlecht funktionierenden Konzept der Paywalls, gibt es noch ein weiteres Problem, welches das Internet weit von dem ursprünglichen Gedanken dezentral organisierter Computer wegbringt. Heute gibt es viele zentralisierte Plattformen, deren Algorithmus gefährlich für das öffentliche Meinungsbild und das Wirken von Künstlern sein kann.

So war Elon Musk beispielsweise überzeugt davon, dass Twitter die öffentliche Meinung manipuliere. Nachdem der Tech-Milliardär das Unternehmen selbst durch eine Übernahme unter seine Kontrolle gebracht hatte, versuchte er diese Annahme augenblicklich unter Beweis zu stellen. So ließ er geheime Twitter-Files veröffentlichen, die Twitter eine indirekte Wahlkampfhilfe nachweisen sollten – zugunsten der Demokraten in den USA.

Musk selbst möchte die Social-Media-Plattform wieder zu einem Ort der Meinungsfreiheit machen. Gleichzeitig lasse er selbst allerdings linke und linksextreme Nutzer sperren. Über die Notwendigkeit dessen lässt sich natürlich diskutieren, aber ob Twitter so zu einem Ort der Meinungsfreiheit werden kann, ist fragwürdig.

Wer entscheidet, was richtig oder falsch ist? Eine Regulierung kann und wird sich wohl auf unser Meinungsbild auswirken. Dies lässt sich mit dem Handeln der nigerianischen Zentralbank vergleichen, die während der ENDSARS-Proteste, ohne Gerichtsbeschluss die Konten beteiligter Individuen und Organisationen schloss.

Wie Bitcoin entstand

Bitcoin ist eine Technologie, die ohne Mittelsmann auskommt. Peer-to-Peer – von Person-zu-Person. Die Idee stammt aus der Zeit der Cypherpunks, welche Du als Freiheitskämpfer der digitalen Welt sehen kannst. Die Bewegung entstand zu Beginn der 1990er-Jahre, weil die Kryptografen wohl schon damals die Folgen der Digitalisierung für die Privatsphäre der Menschen absehen konnten.

Aus diesem Grund teilten die Cypherpunks wohl einen gemeinsamen Traum – ein elektronischen, staatenloses Geld für den digitalen Raum. Dieses Geldsystem sollte überwachungs- und zensurresistent sein, sodass wir nicht mehr von den Gunsten zentralisierter Plattformen abhängig sind.

Nach einigen gescheiterten Versuchen eines digitalen Geldes veröffentlichte ein anonymer Entwickler unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto am 31.10.2008 ein Whitepaper in der Cypherpunk-Mailingliste: „Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System“.

Satoshis Verschwinden

Bitcoin hat seitdem auf eine lange Historie zurückzublicken und eine möglicherweise glorreiche Zukunft. Bereits 2010 wird ein anderes Cypherpunk-Mitglied auf Bitcoin aufmerksam – Julian Assange. Seine Plattform „Wikileaks“ beginnt daraufhin 2011 Bitcoin-Spenden zu akzeptieren.

Zu früh, wenn es nach Satoshi Nakamoto geht. Bitcoin solle organisch wachsen und nicht derart früh eine so große Aufmerksamkeit schaffen. Das war übrigens das letzte Mal, dass man etwas von Satoshi Nakamoto hörte. Der oder die Entwickler bleiben weiterhin anonym.

Bitcoins Nutzen

Bitcoin ist letztlich nur Information. Kryptografisch gesicherte Information, die Peer-to-Peer übertragen werden kann – ohne das Vertrauen in eine Drittpartei. Es ist wie Bargeld im digitalen Raum. Wenn wir also nun auf das Anfangsbeispiel zurückkommen, dann sehen wir wie nützlich dies sein kann.

Mithilfe von Bitcoin können wir wieder eigenständig auf den digitalen Marktplatz schreiten und Content auf unserer eigenen Plattform veröffentlichen, ohne, dass wir Zensur fürchten oder einen Algorithmus zufriedenstellen müssen. Wir schaffen Inhalte für ein Publikum – Value 4 Value (Wert für Wert). Es ist ein Geben und Nehmen.

Wieso ich mich für Value 4 Value entschieden habe

Ich habe mich dazu entschieden, dass ich meinen Content nicht hinter einer lästigen Paywall verstecke, die Dich horrende Summen kostet, nur um einen Artikel lesen zu können. Du solltest selber entscheiden können, wie viel mein Content für Dich wert ist. Ziehe gerne weiter, wenn es Dir nicht gefällt. Unterstütze mich, wenn Du meine Arbeit wertschätzt.

Deine Spende zeigt mir, dass Dir meine Arbeit gefällt und unterstützt mich dabei, mehr Zeit zu investieren, um meine Leistung zu verbessern. Keine Abhängigkeit von Werbepartnern oder Sponsoren, die ich zufriedenstellen muss. Meine Priorität ist Deine Zufriedenheit! Ist das nicht wirkliche Freiheit? Lerne mehr über die Zensurresistenz Bitcoins, indem Du Dich über die ENDSARS-Proteste in Nigeria informierst.

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